OSTSEE-ZEITUNG.DE / M-V und die Welt / Kultur Medien / Kultur - 03.09.2004

Rostocker Galerie zeigt Holtz-Sommer

Rostock (OZ/jps) Die Zeichnungen sind frappierend: Waschweiber und Trinker vom Fischland, alte Frauen beim Tratsch und zarte, verführerische Mädchen hat Hedwig Holtz-Sommer in unterschiedlichen Techniken mit mit wenigen, prägnanten Strichen genau gefasst. Zu den Arbeiten auf Papier aus dem Nachlass der Wustrower Künstlerin, die ab heute in der Rostocker Galerie artFuhrmann gezeigt werden, gehören aber auch wunderbar tonige Aquarelle und Gouachen mit Stillleben, Blumenstücken und Landschaften. Einige der Blätter stammen aus den 30er-Jahren.

Die 1901 in Berlin geborene Hedwig Holtz-Sommer war nach Kunststudium und freiberuflicher Tätigkeit in Weimar 1934 als Frau des Malers Erich Th. Holtz nach Wustrow gekommen. Sie lebte und arbeitete dort bis zu ihrem Tod im Jahr 1970, und ihre unverwechselbaren Bilder, die früh Anerkennung fanden, sind geprägt vom eigenwilligen Zauber der Landschaft zwischen Bodden und Meer.

Bis 27. November Mo - Fr. 10 - 18 Uhr, Sa 11 - 13 Uhr. Eröffnung heute 19 Uhr in der Galerie artFuhrmann im Rostocker Fischereihafen, Fischerweg 12.

 

WARNOW KURIER - 26.09.2004

Hedwig Holtz Sommer inne Galerie Fuhrmann

Bertha Footh meent: Folge 574

1999 hett de Galerie Fuhrmann Illustratschoonen vun Hedwig Holz Sommer tau Brecht utstellt, ditmol (bet 29. November) sünd dat grotformatige Aquarelle (Blaumen, Landschaf­ten un Stillläben) un Tuschteiknungen (mit Fedder un mit Pinsel), wur se Minschen beobacht' hett. Eine Bisäukerin sä: „Wat maakt dat bloots för'n Ünnerscheid, dat se rahmt sünd! Aquarelle hüren einfach ünner Glas!“
Recht hett se. Un düsse Biller wirken ihrst richtig in so'n groten Ruum as hier. Dat sünd ihrer düstere orrer ok matte Farwen: up de Landschaft mit Sonnenblaumen un Käuh (13) schient de Sünn nich, dat is diesig Wäder. De Fru künn Schönheit seihn, wur armer Lü ehr nich finnen.. .
Un de Teiknungen: Kiekt eis, wur väle Oorten dat gifft (orrer sall ik seggen „inne DDR geef“?), sik tau ünnerhollen orrer tau diskuteeren! Drei Frugens in ehren Snack vertieft an eine Ecke vun den Disch, schreeggägenoewer' ne annere, de tau giern weiten mücht, worüm dat geiht - un väl dichter ran einer (orrer eine?), de versteckt sik achter 'ne grote Zeitung - na?? 'n Stück wieder'ne Versammlung.
De Leiterin 'n ganz Enn wech vun den Rest. Up eine Eck drei Fru­gens, de iewrig diskuteeren; bäten trüch, so dat wi ehr bäder seihn as de annern vier, twei Männer, de sik trüchhollen... Harmlos dorgägen de beiden fründlichen olen Frugen... Ach - un denn de Oorten, tau drinken (16, 22, 23) - allemal gefihrlich för den Mann, nich ihrst för den, de all mitte Buddel in'n Graben licht: De Kellner (16) mit de Serviette oewer de Schuller, de sik heimlich inne Eck 'ne Buddel "Klareri“ reserviert hett, kann noch stahn, is oewer all up den argen Wech...
Se weiten doch - de Galerie Fuhrmann is in'n Fischereihaben, Fischerweg 441, dicht bi „Fliesen­Harry"; vun 11-18 Uhr apen, bet up Sünndach. Stratenbahn orrer S-Bahn bet Marienehe.
De mihrsten wieren nülichs oewer mit „eegen Transpoort" (Fohrrad orrer Auto) tau de Eröffnung kamen, un as ik mi uppen Wech nah Hus maakte, oewerhaalte mi ein un noch ein Auto. In dat tweite seet bloots ein Ehepaar, un ik winkte so 'n bäten - oewer se führten wieder.
Man as ik binah 200 Meter wieder wier, dunn keemen se trüch, wendeten, stoppten näben mi un säden: „Müchten Se villicht mitführen? Wi hebben ierst dacht, Se winkten uns bloots tau..." Un ob ik wull! De neechste Haltestell harr je langt, oewer se bröchten mi bet vör de Doer - välen Danknoch eis!